Hintergrundwissen
Inline-Druck-Veredelung mit Kaltfolie
Im ersten Druckwerk überträgt eine standardmäßige Druckplatte Kleber (wie eine normale Druckfarbe) auf die zu veredelnden Stellen des Papiers. Mittels eines Transfers wird der Bogen mit dem übertragenen Kleber zum nächsten Druckwerk geführt.
Im zweiten Druckwerk kommt der Bogen mit der Kaltfolie (metallisierte Schicht der Folie) in Kontakt. Die Folie klebt sich detailgetreu mit sehr hoher Randschärfe aus dem Folienverbund und bleibt sicher und dauerhaft auf dem Bogen kleben. Die Folie selbst wird nach dem Folientransfer wieder aufgerollt.
Ab dem dritten Druckwerk kann der Farbdruck beginnen. Alle Bereiche des Bogens können bedruckt werden, sowohl freie als auch metallisierte Flächen. Sollte keine Folienanwendung benötigt werden, kann im üblichen Druckverfahren gearbeitet werden.
Technologie
Die Kaltfolie kann durch ihre besonderen materiellen Eigenschaften mit Skalenfarben überdruckt werden und bietet so die Möglichkeit, eine Vielzahl an neuen metallischen Farbtönen zu erzeugen. Für einen gelungenen Einsatz der Kaltfolie, in diesem Fall Silberfolie, ist es notwendig ihre Eigenschaften genauer zu betrachten. Die Silberfolie selbst hat einen tatsächlichen Farbton und damit einen bestimmten Grau- und Farbwert, der im Zusammendruck mit anderen Farben berücksichtigt werden muss. Lichtbereiche sind nicht darstellbar wenn 100% Silberfolie gedruckt wird, auch wenn diese Bereiche im Farbsatz vorhanden sind und die Silberfolie überdrucken. Insgesamt können ausgesprochen feine Details gedruckt werden. Für eine hervorragende Darstellung der metallischen Töne sind gestrichene, glatte und hochwertige Papiere am besten geeignet. Einsetzbare Bedruckstoffe für die Kaltfolienveredelung sind Bilderdruckpapiere glänzend oder matt, guss- oder mattgestrichene Etikettenpapiere und gestrichene Kartons bis 1 mm Stärke.
Kaltfolie im Akzidenzdruck
Die Eigenschaften der Kaltfolienveredelung bringen natürlich eine Fülle an Möglichkeiten für den kreativen Einsatz in Text und Bild mit sich:
Texte, Flächen und grafische Objekte können metallische Töne erhalten. Bilder von metallischen Gegenständen können in Szene gesetzt werden.
Anwendung von Lack
Die Anwendung von Lack nach dem Druck wird empfohlen, um die hochwertigen Produkte zu schützen. Dabei werden die besten „Glanzergebnisse“ von metallischen Objekten durch den Einsatz von hochglänzenden Lacken, auch UV-Lack erzielt. Der Gesamtfarbauftrag sollte maximal 340% betragen.